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Gasgrill einbrennen – so geht‘s

Sie haben sich einen neuen Gasgrill zugelegt und hören nun von Ihrem Nachbarn, dass Sie den Gasgrill einbrennen müssen? War der Enthusiasmus Ihre Freunde zu einem Einweihungsgrillabend einzuladen zu früh? Wenn Sie unsicher sind, was es mit dem Einbrennen auf sich hat, dann ist dieser Blogbeitrag genau richtig für Sie. Wir erklären Ihnen die Unterschiede zwischen Freibrennen und Einbrennen eines Gasgrills und geben Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

 

Gasgrill einbrennen und freibrennen: Der feine Unterschied

Unter dem Freibrennen oder Ausbrennen eines Gasgrills wird die Prozedur verstanden, die den Grill vor der Erstinbetriebnahme von Produktionsrückständen (Industriefette, Klebereste, etc.) befreit. Dabei wird der Gasgrill mit voller Ausstattung etwa 45 bis 60 Minuten bei geschlossenem Deckel mit allen Brennern auf Maximaltemperatur betrieben. Es kommt zu Rauch- und Qualmentwicklung. Die Gase können teilweise giftig sein, so dass Abstand zu halten ist. Das Freibrennen oder Ausbrennen sollten Sie auch durchführen, wenn Sie einen Gasgrill in Betrieb nehmen, der längere Zeit gestanden hat, um eventuelle Ablagerungen von Schwebeteilchen zu entfernen bzw. unschädlich zu machen. Etwaige gelbliche Verfärbungen der Edelstahlteile sind bei diesem Vorgang vollkommen normal und unbedenklich.

Das Einbrennen des Gasgrills erfolgt erstmalig nach dem Ausbrennen. Die Vorgehensweise ist vergleichbar, nur dass beim Einbrennen des Gasgrills Teile, insbesondere die Grillroste, mit Öl eingestrichen werden. Ziel des Gasgrill Einbrennens ist es, eine Patina zu erzeugen, die Ihnen das Grillen später erleichtert. Sie bietet einen Rost- und Anbrennschutz.

 

Gasgrill einbrennen

Das Einbrennen des Gasgrills in fünf Schritten

 

Erster Schritt: Einölen

Vor dem eigentlichen Einbrennen müssen Sie die inneren Teile des Gasgrills, die der extremen Grillhitze ausgesetzt sind, einölen. Dazu verwenden Sie am besten ein Öl mit einem hohen Rauchpunkt wie etwa Rapsöl oder Sonnenblumenöl. Bestreichen Sie die relevanten Teile des Gasgrills mit einem Pinsel und entfernen Sie später etwaige Ölnasen mit einem Tuch. Es sollte ein gleichmäßiger Film aufgetragen werden.

Anmerkung: Oft wird empfohlen, sämtliche innenliegenden Metallteile und Wandungen des Gasgrills vor dem Einbrennen einzuölen. Schauen Sie in der Bedienungsanleitung des Herstellers Ihres Gasgrills nach, was dieser zum Einbrennen empfiehlt. Grundsätzlich sollten alle Grillroste eingeölt werden, besonders Gussroste oder verchromte Roste. Bei Edelstahl- oder emaillierten Rosten können Sie auch darauf verzichten. Sie sollten jedoch speziell Edelstahlroste vor jedem Grillen mit Öl bestreichen, damit das Grillgut nicht klebt. Bei den anderen Metallteilen müssen reine Edelstahlkomponenten zum Einbrennen nicht unbedingt bestrichen werden, aber sobald Gusseisen oder anderer Stahl ins Spiel kommen, sind diese einzuölen.

 

Zweiter Schritt: Aufheizen

Beim Aufheizen der Grills gehen Sie in mehreren Stufen vor. Wenn Sie einen Gasgrill mit mehreren Brennern haben, dann starten Sie am besten mit dem mittleren Brenner. Stellen Sie ihn auf die niedrigste Stufe und zünden Sie ihn an. Dann arbeiten Sie sich nach außen vor und verfahren mit den anderen Brennern genauso. Wenn sich die Materialien an die Temperatur gewöhnt haben (zwei bis drei Minuten), dann erhöhen Sie die Brennstufe, wieder zuerst in der Mitte und dann außen. Dies machen Sie so lange, bis Sie die gewünschte Innentemperatur erreicht haben. Beim Einbrennen des Grills reicht eine Temperatur von 250 bis 300 °C, sie darf aber auch höher sein. Beim Ausbrennen (ohne Öl) sollte es die Maximaltemperatur sein, die irgendwo zwischen 300 und 400 °C liegen wird. Der gesamte Aufheizvorgang sollte etwa 10 Minuten in Anspruch nehmen.

 

Dritter Schritt: Einbrennen

Jetzt heißt es warten. Das eigentliche Einbrennen des Gasgrills dauert etwa eine halbe Stunde, beim erstmaligen Frei- oder Ausbrennen kann es sogar noch länger dauern. Sie werden eine Rauch– und Qualmentwicklung bemerken. Erst wenn diese nicht mehr wahrnehmbar ist, ist der Vorgang des Einbrennens abgeschlossen.

 

Vierter Schritt: Herunterregeln und Abkühlen

Zum Abschluss des Einbrennens schalten Sie den Gasgrill nicht einfach ab, sondern regeln ihn langsam herunter. Dies machen Sie in umgekehrter Reihenfolge, wie beim Aufheizen. Warten Sie auf der niedrigsten Stufe ein paar Minuten, bevor Sie den Grill ganz ausschalten. Dann klappen Sie den Grill auf und lassen ihn abkühlen.

 

Fünfter Schritt: Reinigen

Wenn die Metallteile ausreichend abgekühlt sind, nehmen Sie Küchenpapier und wischen die Oberflächen der Wandungen sowie des Grillzubehörs vorsichtig trocken ab. Damit entfernen Sie eventuellen Russ. Verzichten Sie unbedingt auf Reiniger, weil diese die Patina wieder zerstören können. Jetzt ist Ihr Gasgrill eingebrannt und Sie können mit dem eigentlichen Grillen loslegen. Nochmal zur Erinnerung, was der Zweck der Patina ist, die die Metallteile zwangsläufig etwas dunkler färbt:

  • Verhinderung von Rostbefall (Korrosionsschutz)
  • Antihaftschicht, um Anpappen und Zerfleddern des Grillguts zu verhindern

 

Wie oft sollten Sie den Gasgrill einbrennen?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Es hängt davon ab, wie oft und wie viel Sie typischerweise grillen. Grundsätzlich sollten Sie Ihren Gasgrill zum Start jeder Grillsaison frei- und einbrennen. Wenn Sie häufig und viel grillen, kann ein Einbrennen des Gasgrills alle ein bis zwei Monate sinnvoll sein. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass durch häufiges Aufheizen und Abkühlen Kondenswasser entsteht, welches die Rostbildung fördert.

 

Nach dem Einbrennen des Gasgrills folgt der Genuss

Das Einbrennen ist ein wichtiger Vorgang, um den Gasgrill zu schützen und ihn seinem eigentlichen Bestimmungszweck zuzuführen. Jetzt fehlen Ihnen nur noch leckeres Grillgut, ein paar gute Rezepte und gut gelaunte Grillgäste, um einen gemütlichen Grillabend durchzuführen. Lassen Sie es sich schmecken.


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