fbpx Skip to main content

Schwedenfeuer – Die nordische Art des Lagerfeuers

Wenn Sie mal eine etwas andere Art des Lagerfeuers ausprobieren möchten, dann ist ein Schwedenfeuer vielleicht eine gute Alternative. Ein Schwedenfeuer besteht im Prinzip aus nichts anderem als einem eingeschnittenen Baumstamm und lässt sich wegen seiner Kompaktheit auch gut zum Kochen verwenden.

 

Warum heißt ein Schwedenfeuer so?

Der Legende nach kommt der Begriff des Schwedenfeuers (auch: Schwedenfackel oder Schwedische Kerze) aus dem Dreißigjährigen Krieg. Die Schweden sollen damals die schnell herzurichtenden Baumfackeln benutzt haben, um ihre Soldatenlager zu befeuern. Der entscheidende Vorteil dieser Methode war, dass die Soldaten kein Brennholz mitschleppen mussten, weil auch frisch geschlagene Bäume abgebrannt werden können. Grund dafür ist der Kamineffekt. Aber die Tatsache, dass das Schwedenfeuer auch unter anderen Namen bekannt ist, nämlich Finnische Kerze beziehungsweise Russische oder Sibirische Baumfackel, deutet darauf hin, dass die Schweden diese Erfindung wohl nicht allein für sich reklamieren können.

 

Schwedenfeuer

Was genau ist ein Schwedenfeuer?

Dieses wird aus einem entasteten Baumstamm hergestellt. Der Baumstamm sollte 30 bis 60 cm im Durchmesser haben und kann 50 bis 150 cm lang sein. Für kürzere Brenndauern eignen sich aber auch kleinere Stämme. Es gibt unterschiedliche Ausführungsbeispiele. Zum einen gibt es Schwedenfeuer nach dem Hochofenprinzip mit einem Bohrloch in der Mitte und zum anderen gibt es Schwedenfeuer, bei denen mit einer Kettensäge senkrechte Schnitte in den Baumstamm gesetzt werden. Darüber hinaus gibt es seitlich geschlossene und seitlich offene Ausführungen.

 

Schwedische Kerze mit Kettensäge – offene Ausführung

Der Baumstamm wird senkrecht aufgestellt. Von oben werden mit der Kettensäge zwei bis vier Schnitte nach unten gesetzt, die den Stamm in Viertel-, Sechstel- oder Achtelscheite teilen. Die Schnitte werden nicht bis ganz nach unten geführt. Je nach Baumstammlänge bleiben unten acht bis 15 cm als Fundament stehen, damit die Scheite nicht auseinanderfallen. Diese Ausführung ist die seitlich offene Ausführung. Sie brennt schneller und gibt mehr Hitze nach außen ab, hält dafür aber nicht so lange. Zur Verbesserung des Kamineffekts kann das Fundament auf die gleiche Weise wie der obere Stamm geviertelt werden, allerdings versetzt.

 

Schwedenfeuer mit Kettensäge – geschlossene Ausführung

Bei der geschlossenen Ausführung werden mit der Kettensäge senkrechte Stiche von oben in den Stamm gesetzt. Das kreuzförmige Schnittmuster entspricht im Prinzip dem der offenen Ausführung, nur wird der Rand des Baumstamms verschont. Allerdings braucht es im unteren Teil ein paar seitliche Schnitte, damit der Kamineffekt zum Tragen kommt. Die seitlichen Schnitte können schon direkt über den senkrechten Stich mit erzeugt werden, indem das untere Ende des Kettensägenblatts von innen nach außen gelenkt wird. Oder sie werden nachträglich direkt von außen gesetzt. Zur weiteren Optimierung kann auch ein Luftzugkanal gesägt werden. Die geschlossenen Schwedenfeuer brennen länger, geben aber weniger Hitze zur Seite ab. Sie eignen sich sehr gut zum Kochen.

 

Schwedenfackel ohne Kettensäge, dafür mit Bohrer

Das Schwedenfeuer mit Bohrloch funktioniert nach dem Hochofenprinzip und ist ein geschlossenes Feuer. In die Mitte des Stamms wird entlang der Achse ein Bohrloch von etwa zwei bis drei cm Durchmesser gesetzt, wobei auch hier ein Fundament verbleibt. In Höhe der gewünschten Bodenebene wird von außen radial ein zweites Bohrloch gesetzt, damit die Luftzufuhr gewährleistet ist.

 

Video: So machen Sie selbst ein Schwedenfeuer

Bilder sagen mehr als tausend Worte. Und ein Film, der aus Tausenden von Bildern besteht, sagt noch mehr. Wenn Sie sich anhand der schriftlichen Beschreibung nicht alles ganz genau vorstellen können, dann schauen Sie sich dieses Video zum Herstellen und Anzünden eines solchen Feuers an.

 

Wie funktioniert das Schwedenfeuer?

Es funktioniert ähnlich wie ein Kamin. Vereinfacht gesagt bilden sich im Innenraum heiße Abgase, deren Dichte geringer als die von Luft ist, wodurch ein geringerer Druck herrscht. Um den Druck auszugleichen, strömt kältere Luft von unten nach und facht das Feuer weiter an. Eine Besonderheit beim Schwedenfeuer ist, dass die Kaminwandungen hier gleichzeitig auch Brennmaterial sind. Normalerweise muss Brennholz erst getrocknet werden, bevor es verwendet werden kann. Üblicherweise soll die Restfeuchte von Brennholz unter 18% liegen, was für Baumfackeln so streng nicht gilt. Der Grund, warum Schwedenfeuer auch mit frisch geschlagenen Baumstämmen funktionieren, liegt im Feuchtigkeitsgefälle. Bei Nadelbäumen wie Fichte, Tanne oder Kiefer ist der Kern deutlich trockener als der Rand. Und im Baumkern startet der Brennvorgang. Hinzu kommt der relativ hohe Harzgehalt, der für eine zusätzliche Brennbarkeit sorgt.

 

Welches Holz ist das beste für eine schwedische Kerze?

Es wurde schon angesprochen, dass sich grundsätzlich Fichtenstämme und andere Nadelhölzer wie Tanne oder Kiefer am besten für das Schwedenfeuer eignen. Grund dafür ist die Tatsache, dass frisch geschlagene Stämme in der Mitte schon eine ausreichende Trockenheit aufweisen. Die Feuchtigkeit am Rand sorgt dafür, dass das Schwedenfeuer nicht zu schnell abbrennt. Laubhölzer wie Birke oder Buche funktionieren zwar, neigen aber recht schnell zum Glimmen, das heißt zu unvollständiger Verbrennung, und geben daher nicht mehr so viel Hitze ab. Deshalb sollte ein Laubholz wie Birke, das beim Abbrand einen angenehmen Duft verbreitet, besser abgelagert sein als Nadelhölzer. Dann verbrennt es vollständiger.

 

Wie lange sollte das Holz für Schwedenfeuer getrocknet werden?

Das Holz von Nadelbäumen braucht gar nicht getrocknet zu werden, weil beim passenden Holz in der Baumstammmitte der Feuchtegehalt schon niedrig genug ist. Natürlich ist trockenes bzw. getrocknetes Holz kein Hinderungsgrund, ein funktionierendes Schwedenfeuer herzurichten. Sie sollten jedoch bedenken, dass bei trockenem Holz das Brennvergnügen deutlich verkürzt wird. Wenn Sie allerdings Birken- oder Buchenholz verwenden, dann ist gut abgelagertes, trockenes Holz sinnvoll. Schwedenfeuer aus dem Baumarkt oder dem Versandhandel sind daher häufig aus Birke.

 

Warum qualmt die Schwedenfackel?

Ein Schwedenfeuer nutzt frisches Holz. Feuchtigkeit im Holz führt dazu, dass die Verbrennungstemperatur sinkt und das Holz unvollständig verbrennt, so entsteht Qualm. Die Baumstämme für das Feuer sind innen jedoch trockener als am Rand. Nach dem Anbrennen mit einer ersten Qualmentwicklung erreicht das Schwedenfeuer nach einiger Zeit aber die passende Temperatur. Beim Weiterbrennen wird die Feuchtigkeit ausgetrieben und es qualmt deutlich weniger.

 

Wie zündet man ein Schwedenfeuer an – oben oder unten?

Ganz egal, ob Sie den Baumstamm für die Schwedenfackel selbst mit Kettensäge oder Bohrer präparieren oder sich einen fertig konfektionierten Baumstamm kaufen, das Anzünden funktioniert kinderleicht. Sie brauchen dafür nur normale Grillanzünder. Dabei können Sie auf Anzündwolle, gern auch in Öko-Qualität, oder andere feste Grillanzünder Alternativen zurückgreifen, also Feuerbällchen oder Holzwolle-Presslinge, die mit Wachs oder Paraffin versetzt sind. Den Kamineffekt können sie am besten ausnutzen, wenn Sie den brennenden Anzünder unten in die Mitte des Feuers schieben. Das geht natürlich nur, wenn sie einen seitlichen Luftzug gesägt oder gebohrt haben. Das Schwedenfeuer funktioniert aber auch, wenn Sie von oben etwas Holzwolle in den Schlitz stopfen und anzünden. Um das Anbrennen in diesem Fall zu beschleunigen, können Sie den Stamm für kurze Zeit nach dem Anzünden auf den Kopf stellen.

 

Wie lange brennt der Baumstamm?

Je nach Dimension des Stammes kann ein Schwedenfeuer etwa eine bis fünf Stunden brennen, bevor es unter starker Hitzeentwicklung ausglimmt. In Einzelfällen kann es auch bis zu acht Stunden durchhalten. Damit brennt es deutlich länger als ein einmalig gefüllter Feuerkorb oder die Ladung einer Feuerschale.

 

Was sollten Sie beim Abbrennen eines Schwedenfeuers beachten?

Beim Aufstellen und Abbrennen eines Schwedenfeuers gelten dieselben Sicherheitsregeln, die Sie auch bei Lagerfeuern, Feuerschalen und Co. beachten sollten.

  • Platzieren Sie den Stamm senkrecht auf ebenem und feuerfesten Untergrund. Kein Rasen.
  • Es versteht sich von selbst, dass Sie die Fackel nicht in Innenräumen anzünden sollten. Es besteht Vergiftungsgefahr.
  • Achten Sie darauf, dass in vier bis fünf Metern Umkreis keine brennbaren Gegenstände stehen. Falls die ausgeschnittenen Scheite in einem späten Stadium des Abbrands zur Seite kippen, darf das Feuer nicht übertragen werden.
  • Starker Wind erhöht die Funkenfluggefahr, daher sollten Sie in einem solchen Fall eher auf ein Schwedenfeuer verzichten.
  • Lassen Sie ein Feuer nie unbeaufsichtigt und löschen Sie am Ende immer Restflammen und Restglut.
  • Halten Sie einen Feuerlöscher in der Nähe griffbereit.

 

Ist eine Schwedenfackel im eigenen Garten erlaubt?

Mit Feuer im Garten ist es so eine Sache. Feuerkörbe und Feuerschalen bis zu einer gewissen Größe laufen unter dem Begriff „Gemütlichkeitsfeuer“ und sind unter Einhaltung der oben genannten Sicherheitsvorschriften erlaubt. Offene Lagerfeuer auf dem Boden sind dagegen nicht erlaubt. Feste Feuerstellen zum Abbrennen eines Lagerfeuers in Ihrem Garten müssen eingegrenzt sein und sind in der Regel genehmigungspflichtig. Wenn Sie es genau wissen wollen, sollten Sie sich bei Ihrer Kommune erkundigen, weil das Thema durchaus unterschiedlich gehandhabt wird und auch noch Sicherheitsabstände zu öffentlichen Plätzen oder Wäldern eingehalten werden müssen. Aber was ist mit dem Schwedenfeuer? In den meisten Kommunen wird es geduldet. Wenn entsprechende Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden, dann wird es mit dem Betrieb einer Feuerschale oder eines Feuerkorbs gleichgesetzt, gilt also als Gemütlichkeitsfeuer. Ein kleineres Schwedenfeuer lässt sich ja auch gut in eine Feuerschale setzen.

 

Wenn DIY keine Option ist: Schwedenfeuer kaufen

Wenn Sie selbst keine schwedische Kerze bauen wollen, aber trotzdem die stimmungsvolle Atmosphäre einer solchen Baumfackel genießen wollen, dann können Sie auch ein Schwedenfeuer kaufen. In der Folge finden Sie eine kleine Produktübersicht.

 

Das 1 Meter Schwedenfeuer als Outdoor-Spaß

Schwedenfeuer groß 100 cm – Schwedenfackel für Outdoor-Spaß
 
Preis

Dieses seitlich offene Schwedenfeuer ist ca. 100 cm hoch und wiegt etwa 10 kg. Der Stamm ist vorgesägt und in Achtelscheite geteilt. Die Schwedenfackel versorgt Sie mit bis zu anderthalb Stunden lodernder Wärme. Die Fackel ist hergestellt aus zertifiziertem Nadelholz (Fichte/ Kiefer), das bis 22% getrocknet ist, und verbrennt sauber und sicher. Ein mitgelieferter Anzünder erleichtert das Anbrennen und beschert Ihnen und Ihrer Familie einen behaglichen Abend.

 

Das 0,5 m Schwedenfeuer als Outdoor-Familienspaß

Schwedenfackel 50 cm – Schwedenfackel für Outdoor-Spaß
 
Preis

Diese seitlich offene Schwedenfackel versorgt Sie mit knapp einer Stunde lodernder Wärme. Das Schwedenfeuer ist ca. 50 cm hoch und wartet mit einem Gewicht von etwa 4,5 kg auf. Der Stamm ist vorgesägt und in Achtelscheite geteilt. Das Holz besteht aus zertifiziertem Fichten- oder Kiefernholz und wurde bis 22% getrocknet. Es verbrennt sauber und sicher. Ein im Lieferumfang enthaltener Anzünder erleichtert das Anbrennen und beschert Ihnen und Ihrer Familie einen gemütlichen und urigen Abend.

 

Die kleine Baumfackel von KM Firemaker

Das KM Schwedenfeuer ist etwa 20 cm hoch und besteht aus Birkenholz. Die Fackel ist vorgesägt und seitlich offen. Ein mitgelieferter Anzündwürfel wird in der Mitte des Stammes entzündet und versorgt Ihre Gartenparty mit einem stimmungsvollen Licht. 2,6 kg Holz sorgen für 1 bis 2 h Brenndauer. Kunden loben das ruhige und rauchfreie Abbrennen der Baumfackel.

 

Die größere Partyfackel von KM Firemaker

Das KM Schwedenfeuer ist etwa 35 cm hoch und besteht aus Birkenholz. Laut Kundenaussagen misst sie etwa 15 cm im Durchmesser. Das 5 kg schwere Schwedenfeuer ist vorgesägt und seitlich offen. Ein mitgelieferter Anzündwürfel wird in der Mitte des Stammes entzündet und taucht Ihre abendliche Feier im Garten in ein stimmungsvolles Licht. Die Fackel brennt bis zu 2 Stunden und wird von Kunden aufgrund des ruhigen und qualmfreien Abbrennens gelobt.

 

Com-Four: Die Schwedenfackel mit Citronella-Aroma

Das Schwedenfeuer von Com-Four wird mit Anzünddocht geliefert und verbreitet nach dem Anzünden nicht nur Lagerfeuerromantik, sondern auch ein angenehmes Duftgemisch aus Kiefer und Zitrone. Die Baumfackel aus Kiefernholz arbeitet nach dem Hochofenprinzip mit einem Bohrloch in der Mitte des Scheits und einem seitlichen Luftzug. Je nach Umgebungsbedingungen brennt die ca. 20 cm hohe und 14 cm durchmessende Fackel laut Anbieter bis zu zwei Stunden lang. Das wird aber von den meisten Kunden nicht bestätigt, die die Brenndauer mit einer ¾ bis zu einer Stunde beziffern.

 

Das Schwedenfeuer im Viertelmetermaß

Diese seitlich offene Schwedenfackel von Noor soll trotz seiner 25 cm Höhe und einem Durchmesser zwischen 17 und 24 cm bis zu 4 Stunden brennen. Die Scheite wiegen knapp 2 kg und sind aus vorgesägtem Kiefern- bzw. Fichtenholz. Das zertifizierte Holz wurde bis 22% Restfeuchte getrocknet. Im Lieferumfang enthalten ist ein Anzünder. Bis auf die zu optimistisch angegebene Brenndauer sind die Kunden mit dem Schwedenfeuer zufrieden, welches ruhig und gleichmäßig abbrennt.

 

Der kleine Schwedenofen aus Kiefernholz

Von Kotarbau gibt es hier kleine Schwedenfeuer aus Kiefer, die knapp 1,5 kg schwer sind. Mit einer Höhe von knapp 20 cm und einem Durchmesser von 12,5 cm kommen die Baumfackeln trotzdem auf eine Brenndauer von bis zu 2 Stunden. Diese Fackeln sind geschlossen und besitzen ein zentrales Bohrloch sowie ein radiales Luftzugloch an der Seite. Ein mitgelieferter Docht dient als Anzündhilfe.

 

Schwedenfeuer als passende Ergänzung zu Ihrem Grillabend

Ob ein Grillevent oder eine andere Feier, die Sie in Ihrem Garten planen. Eine Schwedenfackel ist die passende Ergänzung und sorgt bei Ihnen für ein stimmungsvolles Licht, heimelige Wärme und insgesamt eine gemütliche Atmosphäre. Ein größeres Feuer eignet sich auch gut zum Kochen und kann eine gelungene Abwechslung zum Grillen sein.


Ähnliche Beiträge